Mieten steigen bei privaten Eigentümern am wenigsten

Statistisches Bundesamt arbeitet bei Mietpreisindex mit neuer Berechnungsmethode

Im Jahr 2018 stiegen die Mieten der privaten Kleinvermieter weniger als die Mieten von öffentlichen Trägerschaften/Wohnungsgenossenschaften und von privaten Wohnungsunternehmen. Das belegen neue Zahlen des Statistischen Bundesamts. Die Bundesbehörde hatte im Zuge der Umstellung des Verbraucherpreisindex auf ein neues Basisjahr – von 2010 auf 2015 – unter anderem die Mietenstichprobe grundlegend überarbeitet.

Erstmals wird nun zwischen privaten Kleinvermietern, öffentlichen Trägerschaften/Wohnungsgenossenschaften sowie privaten Wohnungsunternehmen unterschieden. Dabei zeigt sich: Kleinvermieter haben die Mieten seit 2015 um rund vier Prozent erhöht, die privaten Wohnungsunternehmen dagegen um sechs Prozent. Werden die privaten Kleinvermieter gemäß ihrer Bedeutung auf dem Markt (66 Prozent aller Mietwohnungen) bei der Ermittlung des Mietenindex gewichtet, so ändert sich auch das Gesamtbild: Die Mietpreissteigerungen fallen geringer aus als bislang für die Jahre 2015 bis 2018 berechnet. Beispielsweise stiegen die Mieten im Jahr 2017 nach der neuen Berechnungsmethode auf der Basis 2015 um 1,4 Prozent. Die bislang übliche Berechnungsmethode auf der Basis 2010 hatte einen Mietenanstieg um 1,6 Prozent ergeben.

Neu ist auch die Unterscheidung der Mietenstichprobe nach vier Kreistypen. Sie wurden in Anlehnung an die Kreistypengliederung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung nach ihrer Besiedlungsdichte definiert. Die Differenzierung macht sichtbar: Je stärker eine Region besiedelt ist und je stärker die Nachfrage in einer Region ist, desto stärker stiegen in den vergangenen Jahren auch die Mieten.

Preisindex 01
Preisindex 02

Die methodischen Veränderungen sorgen dafür, dass die Mietpreisentwicklung insgesamt wesentlich genauer abgebildet und die Repräsentativität verbessert wird. Damit erlaubt der Mietpreisindex künftig detaillierte Aussagen zur Mietpreisentwicklung und gewinnt so zusätzlich an Wert für die Wohnungspolitik.