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Mitgliederversammlung 2023

Großer Zulauf und klare Worte an die Politik bei der Mitgliederversammlung von Haus & Grund Ludwigsburg

Frank Rebholz, Vorsitzender: „Das private Eigentum ist das Rückgrat des deutschen Wohnungsmarkts“

Knapp dreihundert Mitglieder sind der Einladung zur diesjährigen Hauptversammlung von Haus & Grund Region Ludwigsburg e.V. gefolgt. Neben dem Oberbürgermeister der Stadt Ludwigsburg, Dr. Matthias Knecht, sprach der Landesverbandsvorsitzende, Michael Hennrich, zu den Teilnehmern. Mit Blick auf die Politik mahnte der Vorsitzende des Vereins, Frank Rebholz, an: „Wir müssen dem privaten Eigentum wieder den Stellenwert in unserer Gesellschaft geben, den es verdient. Die privaten Eigentümer sind der Schlüssel zum Wohnungsbestand“. Die politischen Antworten auf den Wohnungsmangel im Land seien bisher wenig überzeugend.

„Den Verein tragen Menschen, die auch in unserer Stadt viel bewegen“, lobte der Oberbürgermeister den Verein. Es gäbe auch eine Vielzahl an gemeinsamen Themen, welche sowohl die Eigentümer als auch die Stadt bewegten. So etwa der Wohnungsmangel, auch verschärft durch die globale Flüchtlingskrise, welche die Stadt noch Jahrzehnte beschäftigen werde und auch jetzt schon auf unterschiedliche Weise an Grenzen bringe. „Wir sind daher unglaublich froh, dass Sie an unserer Seite sind, um diese Themen zu bewältigen“, so Knecht. Der Mangel an Fachkräften, die Baukostenexplosion und die Inflation würden die Schaffung von neuem Wohnraum für die Stadt weiter erschweren. „Es geht darum, dass wir familienfreundliche, vielfältige und ressourcenschonende Angebote schaffen“. Daher habe das Thema attraktives Wohnen im Rahmen des Stadtentwicklungskonzepts hohe Priorität. Sozialer Wohnungsbau und Nachverdichtung seien dabei wichtige Schlagworte. Auch müssten alle Bemühungen um das Wohnen mit dem Arbeiten einhergehen. „Wir stehen zu unserer hochattraktiven Wirtschaft, die müssen wir auch schützen“, betonte Knecht. Es sei vor allem der private Kleinbauträger, der einen entscheidenden Beitrag gegen den Wohnungsmangel leiste. „Da müssen wir als Stadtverwaltung umdenken und an manchen Stellen auch mal Ermessen üben“, sagte Knecht selbstkritisch.

Der Landesverbandsvorsitzende, Michael Hennrich, dankte dem Oberbürgermeister, dafür, dass er aus dem Herzen spreche. Auch er bestätigte, der Immobilienboom sei längst vorbei. Zu der hohen Inflation und den Zinsen komme hinzu, dass die Politik den privaten Immobilieneigentümern kaum Luft zum Atmen lasse. Vor zehn Jahren sei die Mietpreisbremse eingeführt worden, doch das habe kein Problem gelöst, im Gegenteil. „Investoren ziehen sich zurück, der Wohnungsmangel wird von Tag zu Tag dramatischer“, mahnte Hennrich. Es sei das Resultat verfehlter Wohnungsbaupolitik der letzten Jahre, dass Familien nicht mehr in der Lage seien, Immobilieneigentum zu erwerben. Eine Wiedervermietungsprämie oder andere Anreize, wie Unterstützung für ältere Menschen, die ihr Haus gerne vermieten und in eine Wohnung umziehen würden, wären gute Ansätze. Serielles Bauen etwa, also Häuser nach dem Baukasten-Prinzip, würde noch zu wenig genutzt: „Da ist noch viel Potenzial im Markt“, betonte Hennrich. Auch dürfe die Energiewende nicht mit der Brechstange durchgesetzt werden. „Die Politik muss darauf achten, dass der Wertverfall der Immobilie durch falsche Politik nicht beschleunigt wird“, forderte er. Es gäbe Zahlen, wonach der Wert einer Immobilie um bis zu 20% abnehme, wenn keine Wärmepumpe installiert würde. „Die Politik darf die Menschen nicht um ihre Lebensleistung bringen“, sagte der Landesverbandsvorsitzende.

In seinem Geschäftsbericht wies der Vorsitzende des Vereins, Frank Rebholz, auf die Bedeutung der Eigentümerinnen und Eigentümer hin: „Das private Eigentum, nicht zuletzt das vermietete, ist Rückgrat des deutschen Wohnungsmarktes. Zwei Drittel aller Mietwohnungen werden von Privatpersonen angeboten“. Es stehe auch außer Zweifel, dass Immobilieneigentümer sich – trotz Inflation, gestiegener Energie-, Material- und Handwerkerpreise - in der Pflicht sehen, einen Beitrag zur Klimawende zu leisten und in die Gebäude zu investieren. Dazu brauche es aber Planungssicherheit, verlässliche Fördermittel und faire Lösungen, die getätigten Investitionen auch auf die Mieter umlegen zu können. „Kleinkarierte mietordnungsrechtlicher Maßnahmen, eine verfehlte Steuerpolitik und fehlende Investitionsanreize insgesamt führen nicht zum Ziel, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen“, führte Rebholz aus.

Der Ludwigsburger Verein sieht sich nicht nur durch die aktuelle Zahl von 6.657 Mitgliedern und einen überdurchschnittlichen Mitgliederzuwachs von 1,28% in der guten Arbeit im Ortsverband bestätigt. Auch bei der Mitgliederversammlung gab es keine kritischen Anmerkungen. So wurden einige Satzungsänderungen, welche die Geschäftsführerin Isabell Bilger vorgestellt hat, einstimmig angenommen. Auch die Wiederwahlen von Ulrike Krämer als stellvertretende Vorsitzende sowie Ulrich Harsch und Andreas Schmidt als Beiratsmitglieder erfolgten ohne Gegenstimmen. Auf dem anschließenden „Märktle der Möglichkeiten“ konnten sich die Teilnehmer bei Ständen der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim GmbH, der Ludwigsburger Energieagentur e.V., der Solarinitiative Ludwigsburg e.V. und des Polizeipräsidiums Ludwigsburg über Themen wie Energieeffizienz, Einbruchschutz, Erneuerbare Energien und weitere informieren.

Ludwigsburg, 27.06.2023

Neuer Mietspiegel für Ludwigsburg

Neuer Ludwigsburger Mietspiegel in Kraft – Haus & Grund Ludwigsburg war Teil des beratenden Arbeitskreises

Seit 1. August 2023 gilt für die Stadt Ludwigsburg ein neuer qualifizierter Mietspiegel. Er gibt Mietern und Vermietern weiterhin verlässlich Auskunft über die ortsüblichen Vergleichsmieten und ist eine Orientierungshilfe bei Neuvermietung oder der Erhöhung der Miete einer Wohnung. Über alle Wohnungsgrößen hinweg hat sich im Durchschnitt der Preis pro Quadratmeter von 9,24 Euro (2021) auf 10,01 Euro im Jahr 2023 erhöht. Das entspricht einer Steigerung von rund 4,2 Prozent jährlich. „Wie zu erwarten war, sind die Mieten deutlich gestiegen. Bezahlbarer Wohnraum bleibt weiterhin eine Herausforderung. Doch für Vermieter wie Mieter besteht mit dem Ludwigsburger Mietspiegel Planungssicherheit“, sagt Frank Rebholz, Vorsitzender von Haus und Grund Ludwigsburg.

In einer repräsentativen Umfrage wurden Daten wie Nettomiete, Größe oder Ausstattung der Wohnung abgefragt. Die wissenschaftliche Auswertung der Daten erfolgte durch das EMA-Institut. Neu ist, dass durch geobasierte Daten für jede Adresse eine genaue Einordnung z.B. beim Thema Lärmbelastung, erfolgen kann. „Der Austausch mit der Stadt und allen Projektbeteiligten war immer konstruktiv. Der Mietspiegel ist aus unserer Sicht ausgewogen und realistisch“, sagt Isabell Bilger, Geschäftsführerin von Haus & Grund Ludwigsburg. Neben Frank Rebholz und Isabell Bilger war auch Tobias Rienhardt, Beisitzer und Berater des Vereins sowie Vertreter des Immobilienverbands Deutschland (IVD) als Experte am Arbeitskreis beteiligt.

Der Mietspiegel und das dazugehörige Straßenverzeichnis sind ab sofort kostenlos auf der Homepage der Stadt online abrufbar. Bei Rückfragen oder Beratungsbedarf dazu, nehmen Sie bitte Kontakt zur Geschäftsstelle von Haus und Grund Ludwigsburg auf.

Ludwigsburg, 02.08.2023